Neurodermitis in Afrika


Motivation/Argumentation für Thema / Projekt

Die Neurodermitis ist eine stark juckende, entzündliche chronische Hauterkrankung. Sie betrifft 5-10% der Schweizer Gesamtbevölkerung und kann die Lebensqualität der betroffenen Patienten stark beeinträchtigen. Erst seit wenigen Jahren beginnen wir zu verstehen, dass die Neurodermitis nicht nur in westlichen Ländern, sondern auch in Afrika ein häufiges und grosses Gesundheitsproblem ist.

Neben der massiven Einschränkung der Lebensqualität, vor allem durch den quälenden Juckreiz, kann es dort durch mangelnde Behandlung auch zu lebensgefährlichen Infektionen infolge der verminderten Hautschutzfunktion kommen.

Zur Neurodermitis in Afrika ist noch sehr wenig bekannt. Gibt es genetische Ursachen? Wie stark beeinflussen Umweltfaktoren oder die Ernährung ihre Entstehung? Und was hat das für einen Einfluss auf die Behandlung?

In einer langjährigen und wachsenden Zusammenarbeit mit unseren Partnerspitälern in Madagaskar und Tansania untersuchen wir diese Fragen in einer gemeinsamen Studie.

Ziel 
Ziel der Studie ist es, zu einem besseren Verständnis der Neurodermitis in Afrika beizutragen. Zudem möchten wir die Erkennung und Behandlung der Erkrankung von Neurodermitis-Patienten in Afrika verbessern. 
 

Wissenschaftliche Leitung / Team
Prof. Marie-Charlotte Brüggen und Prof. Peter Schmid-Grendelmeier leiten das Team dieser Studie. Prof. Schmid-Grendelmeier hat eine lang bestehende Verbindung zu Afrika, seit er selber für einige Jahre in Tansania (Moshi) gearbeitet hat. Er setzt sich für die Neurodermitis-Forschung in Afrika ein, durch Zusammenarbeit u.a. mit der Internationalen Gesellschaft für Atopische Dermatitis ISAD sowie der WHO und ist zudem als Berater und Lehrer an dermatologischen Ausbildungszentren in verschiedenen afrikanischen Ländern aktiv. Prof. Brüggen und ihr Team forschen über Neurodermitis und den Zusammenhang mit weiteren Allergien und Entzündungsreaktionen im Körper. Ihre Arbeiten auf diesem Gebiet haben in den letzten Jahren wesentliche neue Erkenntnisse hervorgebracht. Weiter hat sie sich für die wissenschaftliche Förderung junger KollegInnen in unseren Partnerspitälern eingesetzt. Gemeinsam haben sie über die letzten Jahre die Zusammenarbeit mit den Partnern in Tansania und Madagaskar aufgebaut. Einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet haben auch Dr. Claudia Lang und PhD-Kandidatin Danielle Fehr, welche zudem die Studie vor Ort in Zürich durchführt.
In Tansania leitet Prof. John Masenga das dortige Studienteam; er hat über viele Jahre das Regional Dermatolgy Training Centre geleitet und sich seit langem mit Neurodermitis in dieser Region beschäftigt. In Madagaskar ist die Dermatologin Dr. Fandresena Sendrasoa unsere Partnerin. Sie hat schon wesentliche Einsichten zu Formen und Ursachen von Neurodermitis durch die Untersuchung von dortigen Patienten beigetragen.
 

Finanzierungsbedarf: für Personal, Infrastrukturen, Austausch
Personal: 250’000.- CHF (für Zürich, Tansania und Madagaskar)
Infrastruktur: 100’000.- CHF
Aber: Jeder Franken zählt – bereits mit 100.- CHF leisten Sie einen wertvollen Beitrag, der wichtige Untersuchungen eines Patienten ermöglicht.

Zeitdauer
2023 - 2026

Co-Finanzierung 
vorhergehende Studie: LEO Foundation

 

Publikationen

Atopic Dermatitis: The importance of future research in Africa:
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36468335/ 

Evidence for different immune signatures and sensitization patterns in sub-Saharan African vs. Central European atopic dermatitis patients:
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32780875/ 

Immune and barrier characterization of atopic dermatitis skin phenotype in Tanzanian patients:
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33975024/ 

Webseite Studie: 
www.usz.ch/studie/neurodermitis-neurodermitis-in-europa-und-subsahara-afrika/ ;

Webseite Forschungsteam: 
https://www.bruggenlab.com

Projektleitung

Prof. Marie-Charlotte Brüggen
Teamleiterin
Dermatologische Klinik
Universitätsspital Zürich